: Unterm Strich
Der Verband der deutschen Kritiker hat am Samstag in Leipzig zum 44. Mal die Deutschen Kritikerpreise vergeben. „Die berufsmäßigen Kritiker geben damit einmal im Jahr ihrem Bedürfnis nach Lob und Ermutigung nach“, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Werner Schulze-Reimpell, ein wenig lakonisch auf dem Festakt in Leipzig. Die Preisträger 1994 sind Brigitte Burmeister (Literatur), Katharina Sieverding (bildende Kunst), Dagmar Manzel (Theater), Corinna Harfouch (Film), Hans-Dieter Grabe (Fernsehen), Concerto Köln (Musik), Tom Schilling (Tanz) sowie Harald Bodenschatz und Stephan Braunfels (Architektur). Der Intendant der Leipziger Oper und Kritikerpreisträger 1991, Udo Zimmermann, sagte in der Festrede, Künstler, Kritiker und Rezipienten sollten in einer utopischen Gemeinschaft an der Subjektivität festhalten. Der Festakt mit dem Gewandhaus-Quartett wurde von der Stadt Leipzig und dem Kritiker-Verband veranstaltet. Der undotierte Preis wurde erstmals in den neuen Ländern vergeben.
Wie erst am Samstag durch Mitglieder der Familie bekanntgegeben wurde, ist der Verleger Klaus Peter Rogner vergangenen Mittwoch im Alter von 59 Jahren gestorben. Rogner war 1968 Mitbegründer des Münchner Verlags Rogner und Bernhard. 1973 war er aus dem Verlag ausgeschieden, bis 1976 arbeitete er für die Zeitschrift „Charivari“. Seine Zeitschriften-Neugründung „Rogner's Magazin“ erschien nur mit drei Ausgaben, bis es Anfang 1978 eingestellt wurde. Rogner lebte zuletzt in Gmund am Tegernsee.
Der Berliner Verleger und Filmproduzent Jochen Severin ist bereits am 2. April im Alter von 67 Jahren gestorben. Das teilte dpa am Sonntag mit. Severin, dessen Vater Walter in den 20er Jahren Deutschlands prominentester Buchhändler war, produzierte im Nachkriegsdeutschland neben
100 Dokumentarfilmen unter anderem die Spielfilme „Die Brücke“ und „Das Wunder des Malachias“ von Bernhard Wicki sowie „Haie und kleine Fische“ von Frank Wysbar. Anfang 1980 gründete er zusammen mit Wolf Jobst Siedler den Severin und Siedler Verlag, trennte sich aber nach knapp zwei Jahren von seinem Partner. Danach gab er in dem von ihm geleiteten Quadriga Verlag vor allem Bücher über Kunst, Literatur, Musik, Theater und Kulturgeschichte heraus.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen