taz intern: Betr.: Umgangsformen
■ taz-Leser, die unbekannten Wesen
Zeitungen sorgen sich immerdar um ihre Leserinnen, ihre Leser. Sie sind neugierig, wollen gerne alles über ihre Klientel wissen. Deshalb führen die Verlage regelmäßig sogenannte „Leserumfragen“ durch, fragen etwa nach: Alter, Hobbys, Einkommen (und woher), Geschlecht, Bildung, Konsumwünschen usw. usf.
Die taz ist da nicht anders. Liebe Leserin, lieber Leser, SIE kennen wir. Ihre Identität ist gebündelt und optisch fein aufbereitet in unseren „Mediadaten“. Dachten wir. Doch manchmal muß man in anderen Blättern nachschauen, um Genaueres zu erfahren. Der Kollege Arno Makowsky schrieb gestern im Organ für „Münchner neueste Nachrichten ...“ in seiner nachdenklichen Kolumne mit dem Titel „Neues vom Hausmann“ über schreiende Kinder im Lieblings-Café:
„Kannst du den mal kurz ins heiße Wasser tauchen?“ fragt er den Kellner in jenem alternativ- kumpelhaften Tonfall, wie er unter taz-Lesern und im ,Ruffini‘ gepflegt wird. (Dieses Lokal ist berüchtigt als letztes Refugium des grobgekörnten Bewußtseins).“
Hallo, liebe LeserIn, erkennen Sie sich in der Süddeutschen Zeitung wieder? Beim nächsten mal – versprochen! – fragen wir Sie in unserer Umfrage auch nach Details wie: Siezen Sie Ihre Kollegin? Sind Sie des Essens mit Messer und Gabel mächtig? Rülpsen Sie in öffentlichen Verkehrsmitteln? Die exakten Daten bekommt vorab – versprochen! – Herr Makowsky. Um's mit ihm zu sagen: „Klar ey, kein Problem.“
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