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Wahlen auf der Werft

■ Bremer Vulkan expandiert nach China und kassiert in Bremerhaven

Bremen (AP/taz) – Den Bremer Vulkan-Verbund drängt es nach China. Die Werft will 51 Prozent der Anteile an der Shanghai Edward Shipbuilding Co. Ltd (SESC) erwerben. Das Geschäft ist letzte Woche vom Aufsichtrat genehmigt worden, nun muß auch noch die chinesische Seite ihren Segen geben. Partner ist der bisherige Hauptgesellschafter der SESC, die Zonghua Shipyard, Shanghai, die über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt. Vulkan würde zum ersten größeren ausländischen Partner der chinesischen Schiffbauorganisation China State Shipbuilding Co. (CSSC). Damit sei „eine wichtige Basis zum weiteren Ausbau der Aktivitäten in China“ gelegt, meint der Vorstand.

Bloße fünf Millionen Mark soll dieser Einstieg in den chinesischen Boom kosten. Doch ganz ohne Hilfe des Stadtstaates tut der Vulkan-Verbund nie etwas. Auch hier nicht. Nur fließt das Staatsgeld nicht nach gleich China, sondern zuerst nach Bremerhaven. Wenn es denn fließt. Denn mitten im Wahlkampf ist Streit zwischen dem noch amtierenden Wirtschaftsminister Jäger (FDP) und dem Bürgermeister Wedemeier (SPD) ausgebrochen. Nach gewohnter Übung hat der erneut für die Regierungsspitze kandidierende Sozialdemokrat dem größten Konzern des kleinsten Bundeslandes eine kleine Finanzhilfe versprochen. Runde 200 Millionen Mark will er dem Vulkan-Verbund überweisen, um damit, wie es heißt, „nachhaltig den Schiffbaustandort Bremerhaven“ zu sichern. Das Steuergeld soll in die Vulkan- Werke Schichau-Seebeck und Lloyd fließen, die zusammen 2.500 Leute beschäftigen und seit Jahren rote Zahlen schreiben. Voller Vorahnungen meint die Senatssprecherin, diese Subvention bedürfe wohl noch der Zustimmung durch die EU-Kommission. Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft werde aber in der nächsten Zeit die Tragfähigkeit des Vulkan-Betriebskonzepts nachweisen – ein Ergebnis wird erst nach der Wahl erwartet. nh

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