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Weg frei für die Halle

■ Senat entscheidet sich für Mehrzweckhalle auf dem Olympia-Gelände / Gespräche mit drei Investorengruppen

Sportsenator Jürgen Klemann (CDU) hatte im Streit um den geplanten Bau einer Mehrzweckhalle auf dem Olympia-Gelände den längerem Atem. Das bis zu 20.000 Plätze fassende Gebäude soll nach der gestrigen Senatsentscheidung auf dem Schenckendorffplatz in der Nähe des Olympia-Stadions errichtet werden.

Fallengelassen wurde damit der Alternativstandort am Verkehrsknotenpunkt Papestraße, der aus Gründen des Denkmalsschutzes von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Volker Hassemer (CDU) bevorzugt worden war. Man werde aber auch künftig darauf achten, daß sich die Halle „sensibel“ in die Umgebung einpasse, versicherte Klemann. Mit dem gestrigen Beschluß sei auch die Grundlage für weitere Verhandlungen mit Investoren gelegt, meinte Klemann.

Bislang gehen die Planungen davon aus, daß die Privaten sowohl den Bau finanzieren als auch die spätere Nutzung eigenverantwortlich sicherstellen. Derzeit verhandelt der Senat mit drei Investorengruppen: Philipp Holzmann AG, Prinz Hohenlohe und Banghard sowie der Hallenbetreiber Gerry Weber. In den Gesprächen mit den Privaten müsse Berlin aufpassen, daß das Vorhaben „uns nicht später auf die Füße fällt“, warnte Klemann. Als heikelster Punkt gilt nach wie vor die spätere Nutzung des Mammutprojekts. Projekte in anderen europäischen Metropolen hätten gezeigt, daß hierbei die meisten Probleme auftauchten, so Klemann. Der Bau an sich sei hingegen „kein Kunststück“.

Das Land könne außer dem Gelände keine weiteren öffentlichen Mittel einbringen. Dauerhafte Subventionen für künftige Betreiber könne es daher nicht geben, meinte Klemann. Die Baukosten bezifferte er auf „100 Millionen Mark und aufwärts“. Bei der Prognose für die Fertigstellung tat sich Klemann schwer. Noch sei ja vieles ungeklärt. Sollte jedoch ein Investor gefunden sein, könnte die Halle wohl schon 1998 stehen. Severin Weiland

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