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Mörderische Skins

■ In Magdeburg stehen seit gestern zwei Skins wegen versuchten Mordes vor Gericht

Magdeburg (taz) – Mehr als dreieinhalb Jahre liegen die Taten zurück, seit gestern stehen zwei Magdeburger Skinheads endlich vor dem Kadi. Gegen Danny B. und Elmar H. wird wegen versuchten Mordes verhandelt. Beide sollen im September 1991 an einem Überfall auf vier türkische Blumenverkäufer beteiligt gewesen sein, die auf einem Parkplatz an einer Bundesstraße nördlich von Magdeburg in ihren Autos übernachteten. Dabei soll Danny B. einem der Männer einen Knüppel mehrfach mit aller Gewalt über den Schädel geschlagen haben. Anschließend wurde der Mann mit einer Leuchtpistole in Brand geschossen. Hasan C. erlitt dabei lebensgefährliche Verbrennungen und wird nach Ansicht von Gutachtern bis an sein Lebensende unter den körperlichen und psychischen Folgen leiden. Gegen Elmar H., der aufgrund der Schwere der Tat seit einem halben Jahr in Untersuchungshaft sitzt, verhandelt die Jugendkammer des Magdeburger Landgerichts wegen versuchten Totschlags.

Bei einem anderen Überfall – wenige Tage vor dem Angriff auf die türkischen Männer – soll er mit anderen Skinheads einen mit Punks besetzten PKW angehalten, umgestürzt und anschließend in Brand geschossen haben.

Der Prozeßbeginn verzögerte sich massiv, weil die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar eine einzige Reihe von Pannen und Schlampereien waren. So begann die Polizei erst drei Tage nach dem Überfall auf dem Parkplatz mit einer gründlichen Spurensicherung. Zeitweilig waren die Ermittlungsakten spurlos verschwunden. Mehr als zwei Jahre dauerte es, bis die Staatsanwaltschaft die Anklageschriften einreichte. Eberhard Löblich

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