: Weltbank kopflos
■ Präsident Lewis Preston ist tot
Washington/Berlin (rtr/taz) – Weltbank-Präsident Lewis Preston ist am Donnerstag im Alter von 68 Jahren an Krebs gestorben. Wegen seiner Erkrankung hatte er Ende Mai sein Amt abgeben wollen. Der New Yorker Banker – Republikaner und enger Freund des ehemaligen US-Präsidenten George Bush – war 1991 Weltbankchef geworden. In seine Amtszeit fiel die Integration der ehemaligen Ostblockländer. Doch mußte Preston auch erstmals um den Einfluß der Bank fürchten, denn andere Finanzquellen laufen ihr inzwischen den Rang ab.
Ein letztes Jahr vorgestelltes Grundsatzdokument kann als sein Vermächtnis gelten: Förderung wirtschaftlicher Reformen und des Privatsektors, stärkere Investitionen in Bildung und Gesundheit sowie verbessertes Umweltmanagement. Auch interne Reformen wollte Preston erreichen: Budgetkürzungen und bessere Kontrolle der Entwicklungsprojekte. Kritiker waren nicht zufrieden. Sie monieren vor allem die mangelnde Transparenz und die Fortführung von Mammutprojekten, die zur Zwangsumsiedlung von Millionen von Menschen führen. lieb
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen