: In Kaschmir werden Lebensmittel knapp
■ Indische Regierungsdelegation reist in das Krisengebiet
Neu-Delhi (dpa) – Die Demonstrationen in Kaschmir nach dem Brand eines Mausoleums und einer Moschee dauern an. Indische Polizisten und Militärs erschossen gestern neun Menschen, die sie als Mitglieder von militanten Widerstandsgruppen bezeichneten. In mehreren der unter Ausgangssperre stehenden Regionen wurden Lebensmittel knapp. Unterdessen ist der indische Innenminister Shanker Rao Chavan auf Anweisung von Ministerpräsident Narasimha Rao mit einer Abordnung der indischen Regierung nach Kaschmir gereist. Die Delegation soll untersuchen, wie es zum Brand der beiden Gebäude kam. Oppositionspolitiker werfen Rao vor, die Situation in dem von Indien verwalteten Teil Kaschmirs nicht unter Kontrolle zu haben.
Am Donnerstag hatte ein Feuer in Char-e-Sharif, 35 Kilometer von Srinagar entfernt, das vor mehr als 500 Jahren erbaute Mausoleum des kaschmirischen Schutzheiligen Scheich Noor-ud-Din und eine Moschee zerstört. Pakistan und kaschmirische Widerstandsgruppen beschuldigen die indische Armee, das Feuer gelegt zu haben. Die indische Regierung macht die Widerstandsgruppen und Pakistan für den Brand verantwortlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen