Käseschachteln und Scherzkekse

100 satirische Käseschachteln der Marke „Demission“ haben zwei junge Männer am Mittwoch vor dem Münchner Rathaus an StadträtInnen verteilt. Jürgen Länge und Micha Wassmann spielten damit auf den kürzlichen Rücktritt des Münchner CSU-Chefs Gerhard Bletschacher (64) an. Der Politiker und Käseschachtelhersteller Bletschacher hatte 4,8 Millionen Mark Spendengelder des Vereins „Stille Hilfe Südtirol“ als zinslosen Kredit an seine eigene marode Kartonagenfirma umgeleitet – stille Selbsthilfe sozusagen. Der Satirekäse („Leicht verdaulich – Schwer vertraulich“) kam bei den CSU-StadträtInnen freilich weniger gut an als bei denen von SPD und Grünen. Kein Wunder, enthält das Produkt bei einem „Fettnäpfchengehalt von mindestens 90 Prozent“ doch folgende Zutaten: „Amigopulver, Ehrenerklärungsessenz, Geschmacklosigkeitsverstärker, Skandalinsäure und Rücktrittsvitamine“.Abb.: Archiv