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Mehr CO2 durch AKW

■ Öko-Institut widerspricht Industrie

Bonn (AP) – Das Öko-Institut hat die angebliche Einsparung von 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) jährlich durch Einsatz von Atomkraftwerken ein „reines Märchen“ genannt.

Energiekoordinator Uwe Fritsche erklärte gestern in Bonn, da in Deutschland in Kernkraftwerke statt in ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternativen investiert werde, entstünden sogar knapp 500 Millionen Tonnen CO2 mehr. Alternativen wären die Kraft-Wärme-Kopplung und die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung.

Fritsche stellte eine Untersuchung für das hessische Umweltministerium vor, wonach Atomkraftwerke direkt zwar kein Kohlendioxid ausstoßen, wohl aber indirekt über die benötigten Erzminen, die Urananreicherung und die Herstellung der Baustoffe für die Meiler. Außerdem werde bei den 150 Millionen Tonnen CO2-Einsparung davon ausgegangen, daß sonst aus Kohle erzeugter Strom ersetzt werde.

Werde statt in Steinkohle jedoch in Geld gerechnet, ergebe sich bei einem Atomkraftwerk ein Nettoaufwand von 15 bis 20 Mark pro vermiedener Tonne CO2. Dagegen liege ein Mix von Alternativen – von Stromeinsparung und Kraft-Wärme-Kopplung bis zu Biomasse und Wind – im Mittel bei fünf Mark pro Tonne.

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