Preag setzt auf Atomkraft -betr.: Gespräch mit der Leitung des AKW Unterweser

betr.: Gespräch mit der Leitung des AKW Unterweser

Der technische Leiter des AKW Unterweser, Dr. Schlegel, betonte in einem Gespräch mit der Bürgerinitiative „Mütter und Väter gegen Atomkraft“ aus Anlaß des 9. Jahrestages von Tschernobyl, das AKW rechne sich: Nicht nur für die PreussenElektra, sondern auch für die Umwelt, wegen der eingesparten Menge CO2. Es gäbe ein „Restrisiko“, er sei aber mit seiner Mannschaft jederzeit in der Lage, die Anlage „sicher zu fahren“. Ein Unfall wie vor neun Jahren in Tschernobyl könne hier nicht geschehen.

Eine Untersuchung des Emnid-Instituts hat ergeben, daß zwischen 50 und 80 Prozent der Befragten für einen Ausstieg aus der Kernenergie innerhalb der nächsten zehn Jahre plädieren, auch wenn dies mit erheblichen Nachteilen verbunden wäre. Solche Antworten, so Herr Krutschinna (im AKW Unterweser für das Kommunikationszentrum zuständig), kämen durch Horrorszenarien zustande, die jeder Grundlage entbehrten. Der Informationspavillon im AKW sei dafür errichtet worden, den Menschen die Angst vor dieser Technik zu nehmen. Selbst ein Flugzeugabsturz auf die Schaltanlage oder die Kuppel des Atomkraftwerkes bei laufendem Betrieb stelle keine Gefährdung dar. Mit einer unterirdischen Schaltanlage könne der Reaktor jederzeit sofort heruntergefahren werden.

Die vermehrt um das AKW Krümmel aufgetretenen Leukämie-Fälle seien „eindeutig nicht auf den Betrieb des Atomkraftwerkes zurückzuführen“, hieß es. Dabei wurde von Seiten der AKW-Betreiber unterschlagen, daß verschiedene Institute anhand von Blutuntersuchungen eindeutig Strahlenschäden bei den betroffenen Personen nachgewiesen haben.

Im Bereich der alternativen, regenerativen Energien gäbe es bislang keine Technik, die sich für die Preag betriebswirtschaftlich rechne. Atomenergie sei weiterhin die preisgünstigste und sicherste Form der Energiegewinnung. Höhere Strompreise seien politisch nicht durchsetzbar.

Generell muß zu dem Gespräch noch angemerkt werden, daß alle Untersuchungen von Wissenschaftlern und Instituten, die der Atomenergie kritisch gegenüberstehen, mit einem Lächeln oder Lachen als nicht seriös verworfen wurden. Außerdem verstünden die Bürger nichts von der Sicherheit der Technik, denn sonst müßten alle Mitarbeiter des AKW Selbstmörder sein, würden sie sich jeden Tag einem wirklichen Risiko bewußt aussetzen.

Annette Ueberschär