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Besetztes Haus wurde geräumt

■ Polizeiliches Großaufgebot in der Rigaer Straße

Mit zehn Mannschaftswagen überfiel die Polizei gestern morgen um acht Uhr die rund dreißig Besetzer und Besetzerinnen des Hauses Rigaer Straße 16 im Bezirk Friedrichshain. Nachdem die Männer und Frauen, unter ihnen auch Schwangere, von den Polizeibeamten mit den Worten „Guten Morgen, hier ist ihre Polizei“ geweckt worden waren, wurden sie unsanft aufgefordert, ihre Zimmer zu räumen. „Macht, daß ihr rauskommt, sonst gibt's 'ne Überraschung!“ sollen die Polizisten ihnen angedroht haben.

Die Bullen ließen den BewohnerInnen, die zum Teil anderthalb Jahre in dem Haus gewohnt hatten, gerade soviel Zeit, ihre notwendigste Habe auf kleinen Karren abzutransportieren. Die ebenfalls anwesenden Mitglieder der Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain mbH, die den Besetzern ursprünglich zugesichert hatte, daß sie noch bis zu Beginn der Abrißarbeiten in dem Haus bleiben dürften, hatten gleich eine Maurerkolonne mitgebracht. Diese begann sofort, das geräumte Haus gegen eine eventuelle Neubesetzung zu sichern.

Während die überraschten Exbesetzer mit ihren Karren und Kisten ihr ehemaliges Wohnhaus verließen, blieb einer der frisch geräumten Besetzer vor dem Haus sitzen. Er hatte nur eine Kiste mit persönlichen Gegenständen bei sich und schaute bei den Sicherungsarbeiten zu. Er erzählte, daß die Aktion völlig überraschend stattgefunden habe. „Wenn wir geschnallt hätten, daß die kommen, dann hätten wir das Haus dicht gemacht. Dann wäre das hier anders gelaufen. Diese verdammten Schweine! Erst versprechen sie uns, daß wir hier bis auf weiteres bleiben dürfen, und dann das.“

Der Vertreter der Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain, der die Räumung beaufsichtigte, ein Herr Batschulat, war zu keiner Stellungnahme bereit. Peter Lerch

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