Mit dem Hammer gegen Hakenkreuze

■ Nazi-Symbole auf Oldenburger Friedhof abgeschlagen

Die Hakenkreuze auf den Kriegsgräbern des Osterburger Friedofes in Oldenburg sind weg. Bislang unbekannte TäterInnen haben am Himmelfahrtsmorgen die Kreuze mit einem Hammer abgeschlagen. Außerdem beschmierten sie ein Kriegerdenkmal mit Farbe. „Von den 14 Grabsteinen mit dem Hakenkreuz sind 13 so schwer beschädigt worden, daß die Nazi-Symbole nicht mehr zu erkennen sind“, sagte ein Polizeisprecher gestern.

„Nachdem der Gemeindekirchenrat Anfang Mai beschlossen hatte, die Hakenkreuze auf den Gräber zu erhalten, hatten wir schon damit gerechnet, daß es zu Übergriffen kommen würde“, so der Polizeisprecher. Viele Leute seien damals für eine Beseitigung der Kreuze gewesen.

Ein Mitglied einer anderen Gemeinde hatte im Februar die Kreuze entdeckt (taz v. 1.3.95). Er hatte auf deren Beseitigung gedrängt, woraufhin eine öffentliche Diskussion stattfand. Der Gemeindekirchenrat beschloß jedoch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit den Erhalt der Hakenkreuze. Zusätzlich sollte eine Gedenktafel mit erläuternden Hinweisen aufgestellt werden. Pastor Karl Bonenkamp, Sprecher der Kirchengemeinde, ist daher über die Zerstörung entsetzt: „Diese Gewalt gegen demokratische Beschlüsse erinnert an die Nazis.“ inl