piwik no script img

Die Nordsee als Kloake

■ Traurige Vorabbilanz für Schutzkonferenz in Esbjerg

Bonn (taz/dpa) – Der Nordsee geht es weiter schlecht. Eine Woche vor der Nordseeschutzkonferenz im dänischen Esbjerg verwies Greenpeace gestern auf den vorgelegten Bericht der Teilnehmerstaaten, wonach die selbstgesetzten Reduktionsziele nicht erreicht wurden. Die versprochenen Reduzierungen werden bei giftigen Substanzen bis 1999 um zum Teil 70 Prozent verfehlt. Vor allem bei Schwermetallen und Dioxinen gab es kaum einen Rückgang, so Greenpeace.

Die Umweltministerinnen und -senatorInnen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen appellieren an ihre Amtskollegin auf Bundesebene, Angela Merkel, sich offensiv für Schutzmaßnahmen einzusetzen und nicht auf unverbindliche Absichtserklärungen einzulassen. Durchschnittlich eine Millionen Tonnen Stickoxid kommen jedes Jahr in die Nordsee, die zu 60 Prozent auf konventionelle Landwirtschaft zurückzuführen sind. Die UmweltministerInnen fordern deshalb eine Reform der EU-Agrarsubventionen. Die Reduzierung um 25 Prozent sei fast ausschließlich durch neue Klärwerke in Deutschland, Dänemark und Holland erreicht worden; in Großbritannien, Frankreich und Belgien ist hingegen fast nichts passiert, monieren sie.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen