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Teure Glimmstengel

■ Heute ist Weltnichtrauchertag / WHO und Krebshilfe warnen und mahnen

Hamburg (dpa/taz) – Rupft den Rauchern die Glimmstengel aus dem Mund – egal wo ihr sie trefft. So könnte man den Aufruf verstehen, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum heutigen Weltnichtrauchertag ausgegeben hat. Keine Zigaretten auf Straßen, in Parks oder sonstwo in der Öffentlichkeit, keine Werbung für Nikotin und höhere Preise fordern die Damen und Herren mit den schattenlosen Lungen.

„Tabak kommt teurer zu stehen, als Sie denken“, meinen sie. Die amtlichen Zahlen sprechen nicht dagegen. Alle zehn Sekunden verendet ein Mensch an den Folgen des Rauchens. Drei Millionen Tabaktote zählt die WHO jährlich. Allein in Deutschland besucht Freund Hein 330.000 Raucher und Raucherinnen pro Jahr. Als Vorbote sendet er bösartige Tumore. Passend zum Tag der Ächtung des Glimmstengels vermeldet die Deutsche Krebshilfe ihre Statistiken: 85 Prozent aller Bronchial- und Lungenkrebse seien bei Männern auf das Rauchen zurückzuführen. Letal aus der Puste kamen 1993 mehr als 28.000 Männer und fast 8.000 Frauen in Deutschland. Die Krebshilfe rechnet für 1993 etwa 400 Todesfälle durch passives Rauchen ein. Aktiv greifen 41 Prozent aller deutschen Männer zur Zigarette und 21 Prozent der Frauen.

Rauchen geht offensichtlich einher mit der Armut. Von den drei Millionen Tabakopfern stammen zwei Millionen aus Entwicklungshilfeländern. Tendenz steigend. In 30 bis 40 Jahren, so die WHO, seien es sicherlich schon zehn Millionen Menschen, die an den Folgen des Tabaks sterben, dann kämen 70 Prozent aus den Entwicklungshilfeländern. Weltweit werden pro Jahr etwa 6.000 Milliarden Zigaretten produziert.

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