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Ausländermord in Algier

■ Französisches Ehepaar erschossen

Paris/Algier (AFP/taz) – Bei einem Attentat in Algerien sind erneut zwei französische Staatsbürger getötet worden. Das Ehepaar wurde gestern morgen in einem Wohnviertel von Algier erschossen, als es mit dem Auto zur Arbeit unterwegs war. Nach Angaben der algerischen Behörden leiteten der 65 Jahre alte Franzose und seine 61jährige Frau ein Import-Export- Geschäft. Für das Attentat machten die Behörden militante Islamisten verantwortlich, die alle Ausländer zum Verlassen des Landes aufgefordert haben. Damit sind in Algerien seit September 1993 bereits 84 Ausländer getötet worden, darunter 30 Franzosen.

Die Tat ereignete sich in dem vornehmen Wohnviertel al-Biar, das bislang als relativ sicher galt. In der Nähe befinden sich auch mehrere Botschaften. Erst am 5. Mai waren fünf Techniker – zwei Franzosen, ein Kanadier, ein Brite und ein Tunesier – einem Anschlag im zentralalgerischen Ghardaia zum Opfer gefallen. Die Islamisten werfen Frankreich vor, die algerische Regierung durch wirtschaftliche und militärische Unterstützung an der Macht zu halten.

In dem algerischen Bürgerkrieg stehen sich mehrere Islamistengruppen und die vom Militär gestützte Regierung gegenüber. Nach unabhängigen Schätzungen starben in den vergangenen drei Jahren mindestens 30.000 Menschen. Allein am Pfingstwochenende wurden nach Angaben der Militärs 17 Islamisten getötet. Die französischsprachige Zeitung Liberté berichtete gestern, Islamisten hätten in der Stadt Larbaa mit einer Autobombe das Gerichtsgebäude gesprengt. Bei einer weiteren Explosion sei eine Schule zerstört worden.

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