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Für die Freiheit der Schreiber

■ Verfolgte Schriftstellerin Taslima Nasrin zu Gast in Berlin

Das Internationale Schriftstellerparlament, dessen erster Präsident der von Mordaufrufen bedrohte iranische Schriftsteller Salman Rushdie ist, wird 1996 zu einer Vollversammlung nach Berlin kommen. Dies teilte gestern Kultursenator Roloff-Momin bei der Begrüßung der Schriftstellerin Taslima Nasrin aus Bangladesch mit. Nasrin hält sich auf Einladung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes drei Monate in Berlin auf, um in Ruhe an einem neuen Text zu arbeiten. Das Thema der Vollversammlung des Schriftstellerparlaments wird „Die Autonomie der Literatur“ sein. Dazu werden etwa 60 AutorInnen aus aller Welt zusammenkommen.

Nasrin wünschte der Kultursenator „eine gute und friedvolle Zeit“. Zum Schutz für verfolgte Schriftsteller hatte Berlin als erste Stadt der Welt 1994 eine Vereinbarung mit dem „Netzwerk Städte der Zuflucht“ getroffen. Der algerische Autor Mohammed Magani wird der erste Gast sein. Inzwischen folgten viele Städte dem Beispiel, wie Straßburg, Amsterdam, Helsinki und Göteborg. Am 31. Mai 1995 nahm die Versammlung der Kommunen und Regionen im Europarat eine entsprechende Resolution an. Damit haben 400 europäische Städte ihre Absicht erklärt, ebenfalls verfolgte Schriftsteller aufzunehmen. dpa

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