: Luxuskarossen gebremst
■ Japan reagiert auf die angedrohte Verdoppelung der Preise in den USA
Tokio (dpa) – Die von den USA angedrohten Strafzölle von 100 Prozent auf japanische Luxuswagen haben bei den Herstellern bereits Spuren hinterlassen. Bei Japans größtem Blechkistenhersteller Toyota rollen seit Beginn des Monats nur 3.000 statt bisher 8.000 Lexus vom Band. Der Branchen- Zweite Nissan hat die Fertigung des „Infiniti“ für die erste Juni- Hälfte ausgesetzt. Mazda drosselte die Produktion schon im Mai. Mitsubishi baut seit April weniger „Diamante“. Nur Honda, Hersteller des Bestsellers „Acura Legend“, wartet ab, was in Washington am 28. Juni entschieden wird. Es geht um die Forderung der USA, den japanischen Markt stärker für US-Autoteile zu öffnen. Knapp die Hälfte der rund 430.000 Luxusmodelle der fünf Japaner gingen im vorigen Jahr in die USA. Eine Verdoppelung der Preise wird sie nach Ansicht von Branchenexperten praktisch unverkäuflich machen. Der Ausfall des US-Geschäfts mit Luxuswagen mit ihren vergleichweise hohen Gewinnmargen würde die japanische Autobranche, die 1994 dank eines besseren heimischen Marktes trotz der Yen-Aufwertung nach der Rezession zum ersten Mal wieder Licht sah, hart treffen. Auf 5,9 Milliarden Dollar (rund 8,3 Milliarden Mark) werden die Sanktionsfolgen allein für die fünf Unternehmen beziffert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen