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Die CDU wird 50 Jahre alt, und einer war immer dabei: Helmut Kohl

Vor der Vitrine mit der Zigarrenkiste „Ludwig Erhard Special Long Filter, handmade in Brasil“ drängt sich im Bonner Konrad-Adenauer- Haus die Frage auf: Welches Nahrungs- oder Genußmittel wird dereinst mit dem langen Wirken jenes Erhard- Nachfolgers verbunden sein, der es sich nicht nehmen ließ, die Ausstellung „50 Jahre CDU“ gestern persönlich zu eröffnen? Und was in die Vitrinen stellen, da die berühmte Strickjacke aus dem Kaukasus doch längst im Bonner Museum der Geschichte der Bundesrepublik hängt?

Für Helmut Kohl ist das halbe Jahrhundert, auf das die eigentliche Staatspartei der Bundesrepublik am 17. Juni zurückblickt, nicht abstrakte Historie, sondern Lebensgeschichte: Er war immer dabei, fast von an Anfang an. Der Kanzler sieht sich als persönliches Scharnier zu jener politischen Generation, die ihre Prägung noch in der Kaiserzeit erfuhr, in der Weimarer Republik wirkte, das „Dritte Reich“ überstand und dann neu anfing. Daß heute junge Menschen von den Erfahrungen dieser Nachkriegspolitiker und ihrem Mut nicht beeindruckt werden, machte dem Festredner gestern Sorge. Kohls Mahnung an die historisch unbedarften Nachfolger auch in der eigenen Partei: Europa, Europa, Europa.

Die SPD ein Tanker, die Bündnisgrünen laut Fischer ein Bugsierschiff, die FDP ein Seelenverkäufer – auch für die CDU fand Kohl gestern endlich ein nautisches Bild: „Die Partei ist wie ein Floß: Manchmal steht man bis zum Bauch im Wasser. Aber sie ist unsinkbar.“

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