Wenn Percussion Schlagzeug heißt
■ Drei Konzerte bei Radio Bremen/Uraufführungen neuer Werke
Seit in den sechziger Jahren die legendären „Percussions de Strasbourg“ in immer ausverkauften Häsuern auftraten und für sie eine Menge komponiert wurde, machten sie sozusagen das Instrument Schlagzeug als eigenständig salonfähig: das das Schlagzeugensemble wurde eine aufregende und begehrte Gattung. Radio Bremen bietet jetzt mit drei Konzerten einen Schlagzeugzyklus unterschiedlichster Aspekte fast ein kleines Festival.
Heute abend tritt die Flötistin Carin Levine mit dem Schlagzeuger Axel Fries auf: das Duo spielt drei Uraufführungen, zwei davon von Bremer Komponisten. Eckard Beinkes „nasse augen schließe zu“ und Erwin Koch-Raphaels „Bändigung“. Eine Woche später sind in der Schauburg die vierköpfige „Slagwerkgroup Den Haag“ zu hören, die ein Programm mit einem Leckerbissen nach dem anderen anbieten: u.a. Iannis Xenakis „Okho“ für drei Schlagzeuger und „Meteaux“ aus dem nach wie vor erregenden Werk „Pleiades“ (1978) für sechs Schlagzeuger. In diesem Konzert kommt auch eine 1994 entstandene Komposition der in Bremen lehrenden koreanischen Komponistin Younghi Pagh-Paan zu Gehör: In „Tsi-Shin-Kut“ (Erd-Geist-Ritual) für vier Schlagzeuger und elektronische Klänge knüpft die Komponistin an die Traditionen koreanischer Bauernmusik an.
Der reizvolle Konzertzyklus, zu dem es am kommenden Freitag eine Sendeeinführung in der „Musikalischen Abendgesellschaft“ gibt, endet mit dem Auftritt des „Basler Schlagzeugtrios“, in dessen Zentrum Mauricio Kagels unvergeßlich witzige „Dressur“ (1976/77) und Jean-Pierre Drouets „Combien de cercle superposes“ (1975) stehen.
usl
Zyklus „Percussion“ von Radio Bremen: Montag, 19.6. 20 Uhr, Galerie Rabus: Carin Levine und Axel Fries. Montag, 26.6. 20 Uhr, Schauburg: Slagwerkgroep Den Haag und Donnerstag, 29.6. 20 Uhr, Sendesaal von Radio Bremen: Basler Schlagzeugtrio. Freitag, 23.6. 19.30 in der „Musikalischen Abendgesellschaft“ auf Radio Bremen 2 und 3: die Redakteurin für Neue Musik Marita Emigholz im Gespräch mit den Schlagzeugern aus den Haag.
