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Tod eines Vietnamesen

■ Bei Flucht vor Polizei von Zug erfaßt

Bei einer Verfolgung durch einen Polizeibeamten ist am Samstag früh in der Nähe des S-Bahnhofs Köpenick ein 37jähriger Vietnamese ums Leben gekommen. Der Mann wurde bei der Flucht über die Gleisanlagen von einem Zug erfaßt.

Widersprüchliche Angaben lagen gestern über die näheren Umstände der Verfolgung vor. Die Sprecherin des deutsch-vietnamesischen Freundschaftsvereins „Reistrommel“, Tamara Hentschel, widersprach der offiziellen Polizeiversion, wonach die Aktion gegen den illegalen Verkauf von Zigaretten und nicht explizit gegen den 37jährigen gerichtet gewesen sei. Dem Verein liegt mittlerweile eine schriftliche Zeugenaussage eines Vietnamesen vor. Danach soll der Mann, ein Asylbewerber aus Burg bei Magdeburg, durch einen einzelnen Polizeibeamten von der S-Bahn-Station bis in ein nahe liegendes Waldstück verfolgt worden sein. Dort sei der Flüchtige „durch den Sog des heranfahrenden Zuges“ erfaßt worden. Dabei wurde laut Hentschel der Schädel des 37jährigen „zertrümmert“. Sechs weitere vietnamesische Augenzeugen wollen den Vorfall ebenfalls beobachtet haben.

Hentschel warf der Polizei gestern vor, „unverhältnismäßig“ reagiert zu haben. Nach Angaben des Zeugen hätte der herannahende Zug von dem Beamten gesehen werden müssen. Die Frage sei, warum er die Verfolgung nicht sofort abgebrochen habe. Severin Weiland

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