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Warum dieser Haß?

■ Ausstellung zu Ludwig Hoffmann

„Einer unseligen preußischen Tradition verpflichtet“, „rückwärtsgewandte baupolitische Vorstellungen“, „mangelnde architektonische Experimentierfreude“: Mit solcher Kritik wurde nicht nur der derzeitige Senatsbaudirektor Hans Stimmann bedacht, sondern auch einer seiner Vorgänger: Ludwig Hoffmann. Von 1896 bis 1924 bekleidete Hoffmann das Amt des Berliner Stadtbaurats. 28 Jahre, in denen der Vielbauer nicht nur 254 Gebäude in Berlin errichten ließ, sondern sich auch jede Menge Kritik gefallen lassen mußte. Nun ist ihm in Berlin eine kleine Ausstellung gewidmet. „Ludwig Hoffmann – zwischen Moderne und Historismus“ ist heute vor dem Stadtbad Oderberger Straße zu sehen und geht dann als Wanderausstellung durch die Bezirke.

Einer der ersten, die Hoffmann, den Erbauer von 60 Schulen, des Klinikums Buch, des Rudolf-Virchow-Krankenhauses oder des Märchenbrunnens in Friedrichshain, gegen die Vertreter der Moderne in Schutz nahmen, war Ludwig Mies van der Rohe, selbst ein Moderner: „Ja, ja der Hoffmann, dem haben wir alle Unrecht getan.“ Ein Urteil, das der Architekturhistoriker Julius Posener 1977 präzisierte: „Es fällt schwer, den Haß zu begreifen, den die großen Architekten der zwanziger Jahre ihm entgegengebracht hatten.“ Für eines von Hoffmanns Gebäude, das 1986 stillgelegte Stadtbad in der Oderberger Straße, setzt sich Posener nun persönlich ein. Er unterstützt das Konzept, das Gebäude für 25 Millionen Mark zu sanieren. Uwe Rada

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