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Teure Handelspolitik

■ Anti-Dumping-Gesetze kosten die US-Wirtschaft 16 Milliarden Dollar

Berlin (taz) – Die Außenhandelspolitik der Regierung in Washington kommt die US-Wirtschaft teuer zu stehen. Strafzölle und Importquoten gegen Länder, die die USA des Preis-Dumpings und unzulässiger Subventionen verdächtigen, verteuern die Einfuhren in die USA. Mindestens 16 Milliarden Dollar kostet das die US-KonsumentInnen bis zum Jahr 2000, so das Ergebnis einer Studie, die die frühere US-Handelsbeauftragte Carla Hills 1992 in Auftrag gegeben hatte.

Die International Trade Commission (ITC) hat unter anderem die Aufgabe, zu entscheiden, ob eine US-Industrie durch Subventionen, die ausländische Konkurrenten erhalten, geschädigt wird. Sie untersuchte die Fälle, die 1991 unter die Anti-Dumping-Gesetzgebung fielen. Allein in jenem Jahr seien der US-Wirtschaft dadurch Kosten in Höhe von 1,59 Milliarden Dollar entstanden. Noch nicht einmal darin enthalten sind die „freiwilligen“ Stahlexportbeschränkungen etwa von Australien. Und seit 1991 kamen noch über 110 neue Zölle hinzu. Die Nachteile, die die US-Wirtschaft durch die Strafzölle erleidet, würden die Gewinne für einzelne Branchen „bei weitem überwiegen“, schlußfolgert die ITC.

Industrieverbände wie die Labour Industry Coalition for International Trade, in der Arbeitgeber und -nehmer organisiert sind, kritisieren die ITC-Berechnungen: Mittelfristig übersteige der wirtschaftliche Nutzen die Nachteile für die KonsumentInnen. Nur eine Abschottung der US-Wirtschaft vor „unfairen“ Handelspraktiken anderer Saaten könne das Überleben einer konkurrenzfähigen Industrie sichern. lieb

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