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Eggert vor Rücktritt?

■ CDU-Kreise: Sachsens Innenminister wird heute Amtsverzicht bekanntgeben

Dresden (taz/dpa) – Heute wird Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) über die politische Zukunft seines Vizes und Innenministers Heinz Eggert entscheiden. Das war die einzige offizielle Aussage, die gestern aus der Dresdner Staatskanzlei zu erhalten war.

Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge haben aber bereits am Wochenende „CDU-Kreise in Bonn und Regierungskreise in Dresden“ bestätigt, Innenminister Eggert werde heute zurücktreten. Regierungssprecher Michael Sagurna wies diesen Bericht allerdings als „Spekulation“ zurück: „Die wissen mehr als ich!“

Die gegen Eggert erhobenen Vorwürfe, er habe Mitarbeiter sexuell belästigt, konnten offenbar weder bewiesen noch entkräftet werden. Es stehe „Aussage gegen Aussage“, zitiert Bild „Dresdner Regierungskreise“. Eggert wolle „unter diesen Umständen nicht weiter im Amt bleiben“.

Angeblich werde in Bonner CDU-Etagen erwartet, daß Eggert auch seinen Posten als stellvertretender Parteivorsitzender niederlegt. Es sei „sehr unwahrscheinlich, daß der Bundesvize in der Partei noch zu halten ist“, heißt es anonym am Rhein.

Eggert hatte sich am Freitag mit Biedenkopf in dessen Ferienvilla am Chiemsee getroffen und zuvor gegenüber dem mit der Klärung der Vorwürfe beauftragten Arbeitsrechtler Dirk Neumann ausgesagt.

Der ehemalige Eggert-Mitarbeiter Oliver Lang kritisiert unbestätigte Informationen über ein den Innenminister entlastendes Ergebnis der Untersuchungen als „glatte Fehleinschätzung“; er forderte Eggert erneut zu gerichtlichen Schritten gegen die Beschwerdeführer auf.

Der Politiker weist offiziell bislang alle Schuldvorwürfe zurück. Mit der Eggert-Affäre wird sich auf Antrag der PDS-Fraktion am 20. Juli der Innenausschuß des sächsischen Landtages befassen. Dabei sollen auch Biedenkopfs Entscheidungen zur Aufklärung der Vorwürfe durchleuchtet werden. dek

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