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Glogowski gegen Apotheken-Hasch

■ Niedersachsens Innenminister widerspricht Sozialminister

Hannover Nach Ministerpräsident Gerhard Schröder hat auch Innenminister Gerhard Glogowski den drogenpolitischen Kurs von Sozialminister Walter Hiller (alle SPD) kritisiert. „Die Illusion, man könnte harte und weiche Drogen voneinander trennen, ist zusammengebrochen“, sagte Glogowski. In den Niederlanden, der Schweiz und Schweden werden nach seinen Angaben Liberalisierungen zurückgenommen. Hiller hatte die Abgabe von Cannabisprodukten über Apotheken befürwortet, um die Szene der sogenannten weichen Drogen Haschisch und Marihuana von der Szene der „harten“ Drogen wie Heroin oder Kokain zu trennen.

In den Niederlanden würden beispielsweise wegen schlechter Erfahrungen „Coffie-Shops“, in denen Verkauf und Konsum von Haschisch toleriert werden, wieder geschlossen, sagte der Innenminister. Durch eine Legalisierung von Haschisch werde der Konsum steigen, meinte er.

Im Gegensatz zu den Äußerungen Hillers sei auch nicht bewiesen, daß Alkohol schädlicher als Cannabisprodukte sei. Nach Angaben Glogowskis gibt es in Niedersachsen 10.000 Heroinabhängige, 50.000 Tablettensüchtige und 200.000 Alkoholkranke. Zu Eindämmung des Alkoholproblems könne er sich ein Verbot der Werbung vorstellen. dpa

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