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Nazi-Telefon darf hetzen

■ Ermittlungsverfahren eingestellt

Der Betreiber des Berliner Nationalen-Info-Telefon (NIT), Uli Boldt, darf wieder mit zackiger Stimme seine Meldungen absondern. Ein gegen den 29jährigen Neonazi eingeleitetes Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung des britischen Geheimdienstes wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Boldt, der Jura studiert und nach eigenen Angaben derzeit im Examen steht, hatte kürzlich dem britischen Geheimdienst den Tod des Hitler-Stellvertreters Rudolf Hess angelastet. Daraufhin wurde der Anrufbeantworter beschlagnahmt. Der „Anfangsverdacht“ sei nicht „hinreichend bestimmt“ gewesen, erklärte gestern der Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz, Rüdiger Reiff. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft sei unklar, ob der britische Geheimdienst überhaupt „kollektiv beleidigungsfähig“ sei, meinte gestern Reiff. Eine Überprüfung der taz ergab: Boldt, der auf der Landesliste der „Nationalen“ zur Abgeordnetenhaus-Wahl kandidiert, hat den Einstellungsbeschluß der Staatsanwaltschaft sofort beherzigt. Bereits seit einigen Tagen ist sein NIT wieder in Betrieb. Severin Weiland

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