: In den Urlaub entlassen
■ Arbeitslosigkeit weiter gestiegen
Die Arbeitsmarktlage in Berlin- Brandenburg bleibt angespannt. Nach dem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juni hat die Zahl der Arbeitslosen in der Region im Juli deutlich um 14.700 zugenommen. Insgesamt waren Ende des Monats offiziell 383.156 Menschen ohne Job. Die Arbeitslosenquote stieg auf 14,1 Prozent.
In Berlin waren am Monatsende insgesamt 215.396 Menschen arbeitslos gemeldet, 6.382 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 13,3 auf 13,7 Prozent, vor Jahresfrist lag sie ebenfalls bei 13,3 Prozent. Dabei fiel im Ostteil Berlins der Anstieg der Arbeitslosenzahl deutlicher als im Westteil aus. In den östlichen Bezirken gab es Ende Juni 76.956 und im Westteil 138.440 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote stieg im östlichen Teil von 12,0 auf 12,6 Prozent und im Westteil von 14,1 Prozent auf 14,4 Prozent.
„Besonders erschreckend“ sei der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in Berlin um 15,4 und in Brandenburg um 35,2 Prozent, erklärte die berlin-brandenburgische DGB-Chefin Christiane Bretz.
Die SPD-Spitzenkandidatin zur Abgeordnetenhauswahl, Sozialsenatorin Ingrid Stahmer, kritisierte angesichts der negativen Entwicklung die Bonner Sparvorhaben bei der Arbeitslosenhilfe. Die vorgesehenen massiven Einschränkungen seien „völlig unverständlich“. Ohne aktive Arbeitsmarktpolitik würden noch mehr Menschen in die Sozialhilfe abgedrängt.
Die erhöhte Arbeitslosigkeit insgesamt ist nach Darstellung des Landesarbeitsamtes auf zahlreiche Entlassungen zum vorangegangenen Quartalsende gerade bei Angestellten zurückzuführen. Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Haupturlaubszeit sei auch in den letzten Jahren zu beobachten gewesen. Gleichzeitig habe die Entlastung des Arbeitsmarktes durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen abgenommen. ADN
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