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Putschisten ratlos

■ São Tomé: Gespräche abgebrochen

São Tomé (AFP/AP/taz) – Seit Freitag verhandeln die Putschisten in dem afrikanischen Inselstaat São Tomé unter Vermittlung Angolas mit der vor einer Woche von ihnen gestürzten Regierung, aber die Gespräche sind festgefahren.

Zunächst sah es so aus, als würden die Militärs Erfolg damit haben, die „alten Kräfte“ der früheren sozialistischen Einheitspartei MLTSP wieder einzusetzen: MLTSP-Führer Carlos Graça, seit November 1994 Ministerpräsident, erklärte sich bereit, eine neue Regierung zu bilden. Staatschef sollte aber nicht, wie von den Militärs gefordert, der 1991 abgewählte Ex-Präsident Pinto da Costa sein, sondern der bisherige Parlamentspräsident Francisco Fortunato Pires.

Die Militärs erklärten sich dennoch bereit, die Macht gegen eine Amnestiegarantie wieder abzugeben. Der 1991 frei gewählte Staatschef Miguel Trovoada wurde daraufhin aus dem Hausarrest entlassen und in eine Villa neben der Residenz der angolanischen Botschaft gebracht. Angolas Außenminister Venancio de Moura, der die Vermittlungen leitet, bezeichnete dies als Erfolg.

Der freigelassene Trovoada sieht sich aber nach wie vor als rechtmäßiger Präsident und fordert nun, die Verhandlungen müßten im Präsidentenpalast fortgesetzt werden. Außerdem solle ein Vermittler aus Gabun hinzugezogen werden. Die Verhandlungen wurden daraufhin abgebrochen. Wie es hieß, wollten die Putschisten getrennt mit den Vertretern der einzelnen Institutionen sprechen, die ihrerseits auf gemeinsamen Verhandlungen bestünden.

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