: Kováć junior in Haft
■ Slowakischer Präsidentensohn nach seiner Entführung in Wien festgesetzt
Wien (AFP) – Der Sohn des slowakischen Präsidenten, Michal Kováć junior, ist gestern in Wien inhaftiert worden, nachdem ihn Unbekannte am Donnerstag in Bratislawa (Preßburg) entführt und nach Österreich gebracht hatten. Wie ein Polizeibeamter in Wien mitteilte, wurde Kováć am Donnerstag abend in dem österreichischen Ort Hainburg rund fünf Kilometer von der slowakischen Grenze entfernt in einem Auto gefunden. Gegen den 34jährigen lag seit November ein internationaler Haftbefehl der Münchner Staatsanwaltschaft vor, die am Freitag umgehend seine Auslieferung an Deutschland beantragte. Kováć junior wird vorgeworfen, 1991 und 1992 an einer fiktiven Textillieferung im Wert von knapp 3,4 Millionen Mark an die slowakische Importfirma Technopol beteiligt gewesen zu sein. Beobachter in der slowakischen Hauptstadt vermuten, daß mit der Entführung Staatschef Michal Kováć in Bedrängnis gebracht werden sollte, der schärfste politische Gegner von Ministerpräsident Vladimir Mečiar. Kováć junior gab in der Vernehmung an, er sei unter Waffengewalt gefesselt und dann genötigt worden, einen halben Liter Whisky zu trinken.
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