Fly-Over nur mit Tunnel

■ Die SPD im Beirat Hemelingen ist gespalten in der Tunnelfrage

Gegen die Stimmen der Grünen und Teilen der SPD hat der Beirat Hemelingen am Donnerstag abend den bisherigen Planungen zum Hemelinger Tunnel und dem Fly-Over zur Anbindung des Gewerbegebiets Funkschneise nach Sebaldsbrück mit Zweidrittelmehrheit zugestimmt.

Zu den ablehnenden Stimmen gehörte auch die des Beiratssprechers Kurt Schuster (SPD). „Natürlich bin auch ich nicht gegen einen schönen großen Tunnel. Aber so, wie er uns als Planung vorgestellt worden ist, ist er überhaupt nicht finanzierbar. Unser Beschluß wird deshalb wiederum nur zu einem Staatsbegräbnis erster Klasse führen“, sagte er gestern. Statt der jetzt projektierten „Prunkvilla“ mit zwei getrennten Tunnelröhren und ausladenden neuen Verkehrsknoten, halte er ein „Einfamilienhaus“ mit einer einzigen Röhre für eher zu finanzieren – und damit auch für eher realisierbar.

Doch auch mit seinem Vorstoß, bei Finanzmangel zumindest den Bau des Fly-Over vorzuziehen, scheiterte Schuster im Beirat. Der beschloß stattdessen mit Mehrheit, daß der Fly-Over ohne den Tunnel nicht gebaut werden solle. „Am Ende wird es damit wieder überhaupt nichts geben“, befürchtet Schuster.

So sehen es auch die Hemelinger Grünen. „Die Hemelinger Bevölkerung will keinen Tunnel, sondern eine Lösung des Verkehrsproblems“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Erklärung der grünen Beiratsfraktion. Jeder, der sage, in kürzester Zeit werde ein Tunnel gebaut, betreibe „Augenwischerei“.

Ase