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Tornado-Schwindel von Rühe

■ Kriegseinsatz über Bosnien schon seit Anfang August

Berlin (taz) – Die Premiere entpuppt sich als Etikettenschwindel: Der Einsatz der Luftwaffen-Tornados am Himmel über Bosnien vom vergangenen Freitag war mitnichten der erste Kampfeinsatz der Bundeswehr – er machte bereits das Dutzend voll. Als „Ausbildungs- und Übungsflüge“ deklariert, fliegen die Kampfflugzeuge schon seit dem 1. August über dem Kriegsgebiet – stets bereit, die mitgeführten Waffensysteme einzusetzen. Um eine Premiere handelte es sich nur insoweit, als die bundesdeutschen Kampfjets erstmals während eines Bombardements von serbischen Stellungen aufgestiegen. Zuvor dienten Einsätze dazu, auf Antrag der Schnellen Eingreiftruppe militärische Stellungen und Truppenbewegungen der bosnischen Serben zu erfassen und alliierte Jagdflugzeuge zum Schutz vor serbischer Flugabwehr zu begleiten.

Mit „aller Schärfe“ wies das Verteidigungsministerium einen Spiegel-Bericht zurück, wonach der Bundestag über diese Einsätze nur unvollständig unterrichtet worden war. Tatsächlich hatte Verteidigungsminister Rühe schon am 9. August erklärt, daß seit dem 1. August auch Flüge über Bosnien stattfinden. In den vier offiziellen Berichten an den Verteidigungsausschuß ist allerdings nur von „Ausbildungs- und Übungsflügen zum Erhalt und der weiteren Verbesserung der Einsatzbereitschaft“ die Rede. wg Seiten 2 und 10

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