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Sprengsatz entdeckt

■ Ein neuer Bombenanschlag auf die Pariser Metro konnte verhindert werden

Paris (AFP) – Nur 24 Stunden nach dem Bombenanschlag auf einem belebten Marktplatz hat gestern in Paris ein neues Attentat gerade noch rechtzeitig verhindert werden können. Eine 25-Kilogramm-Bombe, die auf einem Platz im 15. Arrondissement in einer öffentlichen Toilette versteckt war, wurde nach Polizeiangaben von Sprengstoffexperten entschärft.

Die Gasflasche mit dem Sprengsatz wurde zufällig von einem Arbeiter entdeckt, der das Toilettenhäuschen reinigen wollte. Ganz in der Nähe befindet sich der Eingang zur U-Bahn-Station Convention. Das Viertel wurde weiträumig abgeriegelt. Die Bombe ähnelte in ihrer Machart den Sprengsätzen, die bei drei früheren Anschlägen verwendet wurden. Dabei wurden in diesem Sommer in Paris bereits sieben Menschen getötet und mehr als 130 verletzt.

Der Polizeipräfekt von Paris, Philippe Massoni, warnte die Bevölkerung vor einer „Massenpsychose“. Er verwies auf die massiven Sicherheitsvorkehrungen, die in der französischen Hauptstadt seit einigen Wochen gelten.

Nach wie vor finden täglich mehrere hundert Identitätskontrollen statt. Die Mülleimer in den U-Bahn-Stationen sowie die meisten Abfallbehälter auf den Straßen sind mit Metallplatten verschlossen. In den Bahnhöfen wurden alle Schließfächer versperrt. Zum Schulbeginn nach zwei Monaten Sommerferien wurde am Montag nur den Eltern der Erstkläßler erlaubt, mit ihren Kindern in die Schule zu kommen. 200 Meter von dem Place Charles Vallin, auf dem die neue Bombe gefunden wurde, liegt eine Grundschule.

Die französischen Behörden vermuten, daß die algerische „Bewaffnete Islamische Gruppe“ (GIA) für die Attentate verantwortlich ist. Die GIA kämpft in Algerien für einen islamischen Staat. Im Zusammenhang mit dem Attentat in der U-Bahn-Station wurde bereits ein mutmaßliches GIA-Führungsmitglied in Schweden festgenommen.

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