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Die Armut wird jünger

■ Sozialbericht: Immer mehr Kinder mit Sozialhilfe / Weniger Altersarmut

Knapp die Hälfte der Sozialhilfeempfänger in Berlin ist jünger als 25 Jahre. Im Westteil der Stadt betrage der Anteil der unter 25jährigen 42 Prozent, im Ostteil liege er sogar bei 49 Prozent, sagte Sozialsenatorin Stahmer bei der Vorstellung eines „Berichtes zur sozialen Lage in Berlin“. Besonders „skandalös“ sei es, daß in Westberlin jedes siebte Kind unter sieben Jahren und in Ostberlin jedes zehnte Kind unter sieben Jahren in einem Haushalt lebt, der Sozialhilfe bezieht. Dieser Umstand sei eine der „zentralen Herausforderungen“ für die künftige Sozialpolitik, betonte Frau Stahmer. Nach der Erhöhung des Kindergeldes müsse nun der Lastenausgleich für Familien verbessert werden. Verbessert habe sich dagegen die Lage der älteren Menschen, erklärte Frau Stahmer. Während die Altersarmut in den siebziger Jahren besonders hoch gewesen sei, erhielten derzeit in Westberlin nur sieben Prozent der über 65jährigen Sozialhilfe. In Ostberlin betrage ihr Anteil drei Prozent. Auch die Aussage „Armut ist weiblich“ treffe für Berlin nicht zu, erklärte die Senatorin. 48 Prozent der Sozialhilfeempfänger seien männlich. Dies entspreche auch ihrem Anteil an der Bevölkerung. Hauptursache der Armut in Berlin sei die Arbeitslosigkeit, die derzeit eine Quote von 13,7 Prozent aufweist. epd

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