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Welcher Frieden?

■ arte-Abend zu Ex-Jugoslawien

Die im Titel gestellte Frage „Welcher Frieden für Ex-Jugoslawien?“ werden auch die vier gedrängt mit aktuellem Material gefüllten Stunden nicht beantworten, die uns der europäische Kulturkanal arte heute anbietet. Zumal für die in zwei Teilen gesendete Diskussion, unter anderem mit Tadeusz Masowiecki, dem ehemaligen UNO-Menschenrechtsbeauftragten, und Hans Koschnik (z. Z. Mostar), nur insgesamt 45 Minuten reserviert sind (ab 21.45 Uhr).

Doch auch das angekündigte Dokumentarprogramm wirkt eher wie eine bunte Zusammenstellung von irgendwie interessanten Themen zum Bosnienkrieg denn als stringente Suche nach Elementen für eine politische Lösung. Es beginnt um 20.40 Uhr mit einer Reportage von der kroatischen Offensive im August dieses Jahres, dann folgen eine ebensolche über Aktivisten der Islamic Relief Organisation (Sitz in Saudi-Arabien) in bosnischen Flüchtlingslagern (21.05 Uhr), eine Dokumentation über traumatische Veränderungen bei Kindern (21.25 Uhr) und zwei Beiträge über das Verhältnis von Serben und Russen und „Moskaus Strategien auf dem Balkan“ (ab 22.05).

Hier werden „exklusive Bilder“ von russischen UN-Truppen bei Sarajevo angekündigt, die es den bosnischen Serben ermöglicht haben, Waffen von UNO-Waffensammelstellen zurückzuholen.

Nach halb elf wird dann das Den Haager Kriegsverbrechertribunal als „Alibi des Weltgewissens“ entlarvt, und eine einstündige historische Dokumentation über die Frage, „warum nationalistischer Haß und pseudoreligiöser Egoismus in Bosnien-Herzegowina immer wieder auf fruchtbaren Boden fielen“, zeigt ab 23.20 Uhr lange geheimgehaltenes Filmmaterial aus Titos zwangsbefriedetem Jugoslawien. MR

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