Kohl verspricht Bremer Not zu prüfen

■ Nölle und Scherf nach Bonner Treffen: „Die Chemie stimmt“

Kanzler Kohl hat Bremens Regierungsspitze „mit Zuneigung aufgenommen“. Das sagten Bürgermeister Henning Scherf und Finanzsenator Ulrich Nölle gestern abend nach einem eineinhalbstündigen Gespräch, daß sie im Kanzleramt mit Kohl und dessen Minister Friedrich Bohl geführt hatte. Scherf: „Die Chemie stimmte.“

Über die freundliche Atmosphäre hinaus konnten die beiden Spitzen der Großen Koalition allerdings keine Geschenke in Bonn entgegennehmen. Über das Bremer Sanierungsprogramm werde auf keinen Fall vor 1997 neu verhandelt, teilte Kohl mit. Er erkenne zwar die Eigenanstrengungen des keinsten Bundeslandes an, warte nun aber darauf, daß sich dies auch in einer höheren Tilgungsrate der Bremer Schulden niederschlage. Sollte Bremen mit den Gewerkschaften eine Einigung über Arbeitszeitreduzierungen ohne Lohnausgleich im Öffentlichen Dienst Bremens erreichen, dann werde er, so Kohl, die bundesrechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, daß diese Sonderregelungen auch auf Beamte angewendet werden könnten.

Für Subvention von Werften und Reedereien versprach Kohl eine „Prüfung“, ebenso für einen Zuschuß des Bundes in Höhe von sieben Millionen Mark für die Sanierung der Bremer Kunsthalle. Ase