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Cholera grassiert jetzt auch in Rumänien

■ Bislang 89 Fälle. Verseuchtes Wasser und Donau-Fisch sollen verantwortlich sein

Bukarest (taz) – Nach den Cholera-Epidemien in der Ukraine und der Moldau-Republik breitet sich die Cholera nun auch in Rumänien aus. Erste Fälle von Choleraerkrankungen wurden bereits Anfang August registriert, seit Anfang September breitet sich die Seuche jedoch rapide aus. Bis gestern meldete das rumänische Gesundheitsministerium 89 Cholerakranke, von denen 24 lediglich Träger des Virus sind und keine Krankheitssymptome aufweisen. Todesfälle hat es offiziell noch nicht gegeben.

Etwa die Hälfte der Fälle wurde bisher aus der Region im und um das Donaudelta im Osten Rumäniens gemeldet, unter anderem 26 aus dem Kreis Tulcea und 15 aus dem Kreis Braila. Doch die Cholera scheint sich auch im Süden des Landes auszubreiten. In der Hauptstadt Bukarest erkrankten bis gestern 8 Menschen an der Cholera, weitere Fälle wurden aus den Donaugrenzstädten Calarasi und Giurgiu gemeldet. Laut Auskunft des rumänischen Gesundheitsministeriums sollen in den meisten Fällen verseuchtes Donauwasser und der Verzehr von Fisch aus der Donau für die Erkrankungen verantwortlich sein. Das Ministerium warnt derzeit vor dem Trinken von „nicht kontrolliertem“ Wasser und empfiehlt, Wasser in jedem Fall abzukochen oder nur noch Mineralwasser zu trinken. Ebenso wird die Bevölkerung aufgefordert, die Grundregeln der Hygiene zu beachten, also regelmäßig die Hände zu waschen, Lebensmittel zu kochen und sorgfältig zu waschen.

Trotzdem sehen Mitarbeiter des rumänischen Gesundheitsministeriums kaum Möglichkeiten, eine weitere Ausbreitung der Cholera zu verhindern. Die Choleraerreger seien identisch mit denen aus der Ukraine und gelangten wahrscheinlich über die Flüsse nach Rumänien. Gegen das Eindringen der Cholera etwas zu unternehmen sei unmöglich. KV

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