: Unterm Strich
Der Direktor des Islam-Archivs in Soest, Salim Abdullah, hat die designierte Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels, Annemarie Schimmel, in Schutz genommen. Wie keine andere in Deutschland habe sie zur Verständigung zwischen Islam und Abendland beigetragen, sagte Abdullah am Freitag im Deutschlandradio Berlin. Schimmel habe den Preis für ihr Lebenswerk verdient. Keinesfalls befürworte sie radikale islamische Strömungen; sie sei eher ein unpolitischer Mensch. Ihr Fehler sei vielleicht gewesen, daß sie den Mordaufruf gegen den Schriftsteller Salman Rushdie nicht scharf genug verurteilt habe, sagte der frühere Vorsitzende des Islamrates in der Bundesrepublik.
Das in der vergangenen Woche von einigen der bekanntesten britischen Musiker aufgenommene Rock- Album „Help“, dessen Erlös für Kinder in Bosnien bestimmt ist, hat nach Angaben des Verlages bereits zwei Millionen Pfund (knapp 4,6 Millionen Mark) eingebracht. Nun soll das 20 Titel umfassende Musikalbum auch in Deutschland, den USA, Frankreich, den Niederlanden, Norwegen und Schweden auf den Markt kommen. In Großbritannien war der Verkauf bereits am vergangenen Samstag angelaufen, kurz nach der nur einen Tag in Anspruch nehmenden Studioaufnahme. An dem Projekt waren unter anderen neue aufstrebende Brit-Bands wie Oasis, Blur, Massive Attack, die Manic Street Preachers, Radiohead und der Ex-Beatle Paul McCartney beteiligt. Der Erlös soll mehreren Projekten der britischen Hilfsorganisation War Child zugute kommen. War Child will unter anderem ein mobiles Krankenhaus für Banja Luka finanzieren.
Weniger Erfolg hatte Sothebye's bei der Versteigerung von Zeichnungen des anderen Ex-Beatles, John Lennon. Sie blieben bei einer Auktion ebenso liegen wie eine Gitarre von Jimi Hendrix, die mit einem Mindestgebot von 180.000 Mark veranschlagt worden war. Statt dessen fand seine mit Pfauenfedern bestückte Weste, die er bei einem Auftritt 1968 trug, einen neuen Besitzer. Für 55.300 Mark ging sie an einen Vertreter des Hard Rock Cafés aus Los Angeles.
Das älteste Museum für Ostasiatische Kunst in Deutschland ist am Freitag in Köln nach dreijährigen Um- und Ausbauarbeiten wieder eröffnet worden. Die 1909 entstandene Spezialsammlung enthält nach Angaben des Museums für Europa einzigartige frühe buddhistische Holzplastik, japanische Malerei und koreanische Keramik. Wegen weiterer bedeutender Ankäufe und Stiftungen mußte der 1977 von dem japanischen Architekten Kunio Maekawa errichtete Museumsbau vergrößert werden. Das Museum hatte unter anderem chinesische Möbel aus der Qing-Zeit (1644 bis 1911) erhalten. Zudem birgt es eine der bedeutendsten europäischen Sammlungen archaischer Sakralbronzen.
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