: Dasa-Zittern in Nordenham
■ Wenn „Dolores“ kommt, droht „arbeitsmarktpolitische Katastrophe“
Nordenham Mit einer „arbeitsmarktpolitischen Katastrophe“ rechnet die Stadt Nordenham für den Fall, daß der Vorstand der Daimler-Benz Aerospace AG (Dasa/München) das umstrittene Sanierungskonzept „Dolores“ in die Tat umsetzt. Die schon heute bei elf Prozent liegende Erwerbslosenquote werde bis 1997 auf rund 16 Prozent ansteigen, erklärte das Nordenhamer Arbeitsamt.
Die Stadt führt diesen erheblichen Anstieg auf den auch in anderen Großunternehmen Nordenhams beschlossenen Stellenabbau bis Ende 1997 zurück. Sie kündigte mehrere Großveranstaltungen unter dem Motto „Rettet die Arbeitsplätze – eine Region kämpft“ an. Dabei sollten Bürger der Stadt zusammen mit Politikern aus Stadtrat und Kreistag, Gewerkschaften, Industrie- und Handelskammern und anderen Verbänden auf die dramatische Entwicklung hinweisen sowie ihre Forderungen an Bund und Land formulieren.
Den Auftakt macht an diesem Mittwoch eine kommunalpolitische Konferenz mit Vertretern der ebenfalls von „Dolores“ betroffenen Städten Varel und Stade sowie mit Landräten und Oberkreisdirektoren der Landkreise Wesermarsch, Friesland und Stade. Mit dem Sanierungsprogramm „Dolores“ will die Dasa nach Betriebsratsangaben bis 1998 etwa 15 000 der 40 000 Stellen in Deutschland abbauen. Allein beim Airbus-Bereich mit mehreren Werken in Norddeutschland sollen 6 000 von derzeit 16 000 Arbeitsplätzen in Gefahr sein. dpa
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