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Gurke des Tages

„Ist es möglich, eine Stadt wie Berlin – in ihrer Vielfalt an Ereignissen, ihrer Größe, ihrer Schnellebigkeit – in einer einzigen Zeitung zu erfassen?“ fragt die Berliner Zeitung in ihrem Werbeschreiben und gibt damit gleich ein Beispiel dafür, daß sie es nicht schafft. Die Berliner Zeizung setzt eben „voll und ganz auf Recherche und Bürgernähe. „Unsere Journalisten sprechen täglich mit vielen Menschen und filtern jeden Tag Tausende von Informationen, um Ihnen die wirklich wichtigsten Einblicke und Hintergründe offenzulegen.“ Ein nicht unwesentliches Detail ist der Berliner Zeitung trotz aller Bürgernähe entgangen: Das Werbeschreiben, das uns zu Wochenbeginn erreichte, ist adressiert an: „Frau Chefredaktion G. Tornow“. Das ist insofern interessant, als Frau Chefredaktion G. Tornow nicht nur seit fünf Jahren nicht mehr bei der taz ist – sondern obendrein Frau Vizechefredaktion bei eben der Berliner Zeitung ist, die sie sich selbst postalisch anbietet. Alles klar?

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