: Zuviel Arbeitsplätze
■ Neue Sket-Eigentümer unter Beschuß
Magdeburg (dpa) – Die Treuhandnachfolgerin Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) hat eigenartige Sorgen: Die Beschäftigtenzahl beim privatisierten Schwermaschinenhersteller Sket sei zu hoch. Im Privatisierungsvertrag seien nur 1.625 Stellen vorgesehen, Sket habe derzeit aber immer noch knapp 2.000 Mitarbeiter. Bis Mitte Oktober soll ein modifiziertes Sanierungskonzept vorliegen.
Die Investoren Carsten Oestmann und Helmut Borchert aus Salzgitter fühlen sich jedoch zu Unrecht angegriffen. Sie hatten im letzten Jahr 51 Prozent der Anteile von Sket übernommen und können bereits auf steigenden Umsatz und rückläufige Verluste verweisen. Die knapp 2.000 Beschäftigten würden bei der Auftragslage gebraucht, sonst verliere Sket den Markt als Systemanbieter.
Die Belegschaft befürchtet, daß die BvS das Unternehmen nun doch aufspalten will, um einzelne „Filetstücke“ an westdeutsche Konkurrenten zu verscherbeln. Laut Privatisierungsvertrag hält die BvS zwar nur noch 25,1 Prozent an Sket, aber faktisch ist der Bund weiterhin Alleineigentümer, weil der Vertrag noch nicht rechtsgültig ist. Die restlichen 23,9 Prozent der Anteile werden treuhänderisch verwaltet und sind laut Vertrag für Belegschaftsanteile vorgesehen.
Die Umsetzung der Privatisierung hängt derzeit noch an der EU-Kommission, die dem Vertrag zustimmen muß. Bis zur Vorlage des neuen Konzeptes hat die BvS das laufende Prüfverfahren der Kommission aussetzen lassen.
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