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■ VorlaufTristes und Träume

Themenabend „Mein Afrika“, 20.40 Uhr, arte

Sechs Filmemacher zeigen „ein paar ganz persönliche Ansichten“ des Kontinents, jeweils, so war es verordnet, in einer halben Stunde. Fünf sind gebürtige Afrikaner, einer war zweieinhalb Jahre Afrikakorrespondent der ARD. Albrecht Reinhardts Film „Unser Mann in Afrika“ ist als Abrechnung mit der deutschen Afrika-Berichterstattung gedacht, seine eigene eingeschlossen. Mit viel Sarkasmus zeigt er noch einmal die Bilder von der US-„Strandparty“ an Somalias Küste und vom Weihnachtsmann im Lager der Bundeswehr; dem stellt er seine Wunschbilder des „anderen“ Somalia gegenüber. Nun sind auch diese irgendwann gesendet worden und nicht nur jene von der Redaktion angeforderten, überhaupt wirkt sein Rundumschlag ein wenig wie ein Nachbessern seiner Arbeit.

Ganz anders der in seiner Zwiespältigkeit sympathische Film „Schwarzweiß in Farbe“ des weißen Südafrikaners Don Edkins, der lange im Exil gelebt hat. Die Reise in die Vergangenheit, zu seiner sehr britischen Eliteschule in Südafrika, zeigt jeden Moment die Entfremdung des Autors von jener uniformierten Insel der Weißen – die inzwischen ein paar Alibi- Schwarze aufgenommen hat.

Während Don Edkins mit Humor ans Werk geht, zeigt sich Jean- Marie Teno in „Mit dem Kopf in den Wolken“ pessimistisch, ja resignativ. Armut, Ausbeutung und Korruption herrschen in seinem Heimatland Kamerun, für ihn gibt es nur den Weg der Emigration. Indem er aber eine Reihe von Menschen zeigt, die versuchen, mit diesem „Chaos“, wie er es nennt, zurechtzukommen, entsteht zugleich ein lebendiges Bild vom Leben in der Hauptstadt Jaunde.

Neben drei weiteren Beiträgen aus Senegal, Zaire und Simbabwe, von denen sich zwei ebenfalls mit dem medialen Afrikabild befassen, ist auch ein Spielfilm im Programm: „Touki Bouki“ von Djibril Diop Mambety, der 1973 im Senegal entstanden und seinerzeit als cineastischer Aufbruch gefeiert worden ist. Satirisch bis schockartig stellt er eine triste Wirklichkeit, den Traum vom besseren, vom europäischen Leben sowie diverse Zwischenstufen gegenüber – eine Entdeckung.Oliver Rahayel

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