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■ Stadtforum von untenDie Chance nutzen

Die vielbeklagte Politikmüdigkeit ist vor allem eine Politikermüdigkeit. Das zeigte das „Stadtforum von unten“. Die Berliner Stadtentwicklung drohe sich aufgrund der Ignoranz ihrer Entscheidungsträger gegen die Berliner zu wenden. Daß der Senat seit langem auf das Geld privater Investoren setzt statt auf das Engagement der Betroffenen, wurde lange genug hingenommen. Außer bei den bewegenden Themen wie der Olympiabewerbung blieben die verbliebenen Initiativen weitgehend unter sich. Das soll sich nun ändern. Guter Wille allein reicht freilich nicht. Auch manch Engagierter in Initiativen ist mittlerweile der Meinung, daß politische Arbeit weniger darin bestehe, den Preis für bürgerfeindliche Projekte in die Höhe zu treiben, als vielmehr darin, Entscheidungsprozesse der Verwaltung um den eigenen Sachverstand zu bereichern.

Dennoch birgt das „Stadtforum von unten“ eine einmalige Chance. Sollte es gelingen, die Aktivitäten der Initiativen zu bündeln, könnte dies auch ein Signal gegen die Ohnmacht des einzelnen sein, eine Werkstatt der Ideen, ohne die man auch eine Lawine von unten nicht ins Rollen bringen kann. Warum soll man den Bau der U 5 nicht verhindern können? Warum sollte man in leere Büroräume kein Leben bringen können? Wem gehört die Stadt, wenn nicht ihren Bewohnern? Uwe Rada

Siehe Bericht Seite 31

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