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Bombe im Fußballstadion von Donezk

■ Sechs Tote bei ferngezündeter Explosion in der Ostukraine

Kiew (dpa/AFP) – Eine Bombenexplosion im Fußballstadion der ostukrainischen Stadt Donezk hat am Wochenende sechs Menschen getötet. Acht Personen wurden verletzt. Der ferngezündete Sprengsatz explodierte am Sonntag um 17.05 Uhr, kurz nach dem Anpfiff des Meisterschaftsspiels Schachtjor gegen Tawrija Simferopol. Die hohe Sprengkraft habe die Opfer zerfetzt, hieß es. Eine Stadionangestellte sei schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden.

Unter den Opfern des Anschlages sind auch der Präsident des Fußballclubs, Schachtjor Donezk, Achat Bragin, sein Bruder, sowie vier Leibwächter. Bragin, Chef der Firma „Ljuks“, gehörte unter dem Spitznamen „Alik Grek“ (Alik der Grieche) zu dem Milieu der Unterwelt in der ostukrainischen Industriestadt Donezk, meldete die Agentur Itar-Tass. Bereits im März 1994 sei auf ihn ein Anschlag verübt worden.

Vertreter des ukrainischen Innenministeriums vermuten daher, daß es sich bei der Bombenexplosion um den Anschlag einer rivalisierenden Gangsterorganisation gehandelt habe.

In der allgemeinen Verwirrung nach der Explosion habe die Stadionleitung in Donezk das Spiel erst nach einigen Minuten abpfeifen lassen, hieß es weiter. Die wenigen Fans hätten dann das Fußballstadion ohne Panik verlassen. Die Polizei habe bei einer anschließenden Durchsuchung des Stadions und der näheren Umgebung keine weiteren Sprengsätze mehr gefunden.

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