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Letzter Tango für FDP

■ Liberale scheitern an 5-Prozenthürde

Das Ambiente war angemessen: Die junge Akkordeonspielerin auf der FDP-Wahlparty im Bezirk Mitte trug schwarz und spielte einen letzten Tango für die Liberalen. Als die FDP bei der Prognose nur bei drei Prozent landet, versteinerten sich die Gesichter. Überrascht wirkte niemand – die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt.

„Niederschmetternd“ nennt eine ältere Dame das Ergebnis. „Wir müssen wieder ein eigenständiges liberales Profil zeigen“, hieß es unisono. „Unsere Probleme in Berlin sind vor allem hausgemacht“, sagt Thomas Ruska, stellvertretender Bezirksvorsitzender in Schöneberg. Die Liberalen hätten den Kontakt zur Basis verloren und war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Doch wer erwartet hatte, die FDP würde am Wahlabend mit dem Selbstzerfleischung beginnen, sah sich getäuscht. So schloß der FDP-Spitzenkandidat Kammholz eine Diskussion um die Nachfolge des Landesvorsitzenden Günter Rexrodt aus. Die Partei dürfe sich in dieser Lage durch voreilige Personaldebatten nicht noch „den Rest geben“.

Daß die Nationalliberalen um den früheren Generalbundesanwalt Alexander von Stahl zum Angriff blasen könnten, sah Kammholz nicht.

Auch der Abgeordnete Axel Hahn, ein Mann des rechten Flügels, gab sich bedeckt. Die Niederlage habe man „gemeinsam zu tragen“. win/sev

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