: Bananenrepublik Harburg
Im Prozeß um einen früheren Klärwerksleiter aus dem Landkreis Harburg, der rund 800.000 Mark an Schmiergeldern eingesackt haben soll, hat der Staatsanwalt gestern fünf Jahre Haft gefordert: Der 60jährige habe sich zwischen 1989 und 1993 der Bestechlichkeit in neun Fällen schuldig gemacht. „Wie dieser Fall wieder einmal zeigt, ist die Bundesrepublik auf dem besten Wege zur Bananenrepublik“, meinte der Staatsanwalt vor dem Landgericht Stade.
Die Harburger Schmiergeldaffäre war durch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München ins Rollen gekommen. Eine Zeugin ist bereits wegen Beihilfe zur Bestechung verurteilt worden. Der Prozeß gegen den langjährigen Chef der Klärwerke Obere Este und Seevetal läuft seit Anfang März dieses Jahres. Ihm wird vorgeworfen, von zwei Firmen aus Bayern Geld angenommen zu haben, weil er ihre Technik bei seinem Dienstherrn empfohlen habe. Der 60jährige bestreitet die ihm zur Last gelegten Taten. lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen