: So geht's aber nicht!
■ Verschwendung bei der UNO nicht schlimmer als anderswo
New York (AFP) – Der deutsche UN-Generalinspekteur Karl-Theodor Paschke hat bei einer internen Untersuchung bei den Vereinten Nationen Betrug und Verschwendung im Umfang von 16,5 Millionen Dollar (etwa 23 Millionen Mark) aufgedeckt. Diese Summe sei längst nicht alles, erklärte Paschke am Mittwoch vor Journalisten in New York. Es gebe noch mehr. Allerdings seien Korruption und Verschwendung bei den Vereinten Nationen nicht weiter verbreitet als bei anderen öffentlichen Verwaltungen dieser Größenordnung. Zur Verschwendung von Geldern kommt es Paschke zufolge vor allem dadurch, daß es vor Abschluß von Verträgen keine Konkurrenz gebe. Als Beispiel für Verschwendungen nannte Paschke „extravagante Ausgaben“ in Bosnien. So seien unnütze Uniformen für Zivilpersonal und niemals benutzte Schnee-Scooter gekauft worden. Auch mit Trinkwasser sei verschwenderisch umgegangen worden. Unter anderem seien 1.400 Generatoren gekauft worden, was deutlich über dem Bedarf liege. Einige der Generatoren seien nicht einmal ausgepackt worden. Als ein Beispiel für Betrug an den Vereinten Nationen nannte Paschke Privatreisen auf UN-Kosten. Paschke war Ende vergangenen Jahres zu einem der Stellvertreter von UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali gewählt worden. Er soll sich vor allem um die Neuorganisation der Verwaltung der Vereinten Nationen kümmern. Diese sehen sich derzeit einer verheerenden Finanzkrise gegenüber, da viele Mitgliedsländer mit ihren Beitragszahlungn im Rückstand sind. rdt FP
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