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Warum wir uns über Rosenmontag freuen

Schunkeln finden wir widerlich. Schlipse abschneiden halten wir für noch dämlicher als Schlipse tragen. Tätä-Tätä-Tätä-Reime können wir auch dann nicht ausstehen, wenn sie mit einer Pappnase vorgetragen werden. Und wann wir uns betrinken, möchten wir immer noch selbst entscheiden. Mit einem Wort: Eigentlich dürften wir uns darüber, daß heute Rosenmontag ist, nun wirklich nicht freuen. Wir freuen uns aber dennoch (und deshalb sei der Rosenmontag in Gottes Namen ins Blatt gehoben, wenn auch nur ganz am Rand), allerdings nur aus einem einzigen Grund: weil wir uns ihm entkommen wähnen können, dem terminierten Frohsinn und dem ach so narrischen Treiben. Wann bringt es denn schon mehr Spaß, in der schönen Stadt Hamburg zu wohnen, als heute? Mögen doch drunten im Rheinischen die Sparkassen-Angestellten Hütchen aufhaben, Studentinnen Strapse tragen, junge Männer aus vollem Halse reihern, ganze Städte auf den Beinen sein, die Gören nach Bontsches grapschen und bierbäuchige Schnurrbartträger nach allem, was sich bewegt: Wir gehen – fernab der sogenannten Karnevalshochburgen – zur Arbeit und fühlen uns wohl dabei. Deshalb auf gut norddeutsch: Narhaller! drk/Foto: H. Scholz

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