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Dietrich darf bleiben

■ BAGS verzichtet auf Berufung im Prozeß gegen den Tropenmediziner

Der von der Behörde für Gesundheit, Arbeit und Soziales (BAGS) fristlos gekündigte Klinikchef des Hamburger Tropeninstituts, Professor Manfred Dietrich, bleibt im Amt. Die BAGS, die drei Arbeitsgerichtsprozesse verloren hatte, entschied gestern, keine Berufung gegen die Urteile einzulegen. Der Tropenmediziner – im Dezember 1994 vom Dienst suspendiert, weil fünf Malaria-Patienten angeblich nach von ihm zu verantwortenden Behandlungsfehlern gestorben waren – arbeitete bereits seit Ende Juli wieder als Klinikchef.

Am 26. Juli war die BAGS auch mit ihrem dritten Kündigungsversuch gescheitert. „Ein hinreichendes Organisationsverschulden konnte nicht festgestellt werden“, hieß es in der Urteilsbegründung. Der Konflikt sei mit Mitteln des Arbeitsrechts nicht zu lösen, meinte die Behörde nun gestern. Es sei von Anfang an darum gegangen, „das Wohl der Patienten zu gewährleisten“.

Dietrich sah in der Entscheidung „ein Angebot zu erneuter konstruktiver Zusammenarbeit“. Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, Kampf, der wegen der „Rufmordkampagne“ gegen Dietrich mehrfach den Rücktritt von Senatorin Fischer-Menzel (SPD) gefordert hatte, verlangte von dieser „endlich ein ehrliches Wort des Bedauerns“. lno/taz

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