: Klappe aufmachen und die Meinung sagen
■ Fotoausstellung in der Zeise-Halle zeigt, was Kindern zu Rassismus und Krieg einfällt
„Ich habe Ausländer als Freunde, und ihr?“ hat eine Fünftklässlerin der Altonaer Max-Brauer-Schule auf eine Schiefertafel geschrieben. „Krieg weg, Liebe rein“, fordert ein Junge auf seiner Tafel. Die Aussagen haben sich die beiden selbst überlegt, und die Hamburger Dokumentarfotografin Marily Stroux hat sie und zehn andere Kinder mit der Meinungstafel in der Hand fotografiert.
Zu den Filmtagen der Altonaer Schulen, die bis zum 16. November unter dem Motto „Freundschaft macht Schule – gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ in den Kinos Studio, Zeise und 3001 stattfinden, organisierten die Fotografin und zwei Sozialarbeiterinnen eine Fotoausstellung mit SchülerInnen der 5. Klasse der Max-Brauer-Schule zum Thema „Freundschaft macht Schule“, die bis zum Donnerstag in der Zeise-Halle zu sehen ist.
„Wir haben ganz bewußt auf die Korrektur von Rechtschreibfehlern verzichtet, um die zweisprachig aufgewachsenen Kinder weder abzuschrecken, noch die Spontaneität der Antworten zu behindern“, sagt Marily Stroux. So nahmen die Organisatorinnen das Motto der Filmtage „Klappe auf!“ wörtlich, da es ihnen auf Freiheit und Aufrichtigkeit der Kindermeinungen mehr ankam als auf orthographische Richtigkeit der Statements. Sie hatten die Kinder gefragt: Wer ist Ausländer? Was ist Rassismus? Oder: Wer ist deinE FreundIn? Die Antworten zeigen nun, welche Erlebnisse die aus Bosnien, der Türkei und Deutschland stammenden Kinder damit verbinden. jkn
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