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Jaffna vor Entscheidungsschlacht

■ Tamilische Guerilla-Führerin getötet, Kämpfe gehen weiter

Colombo/Genf (rtr/AFP/dpa) – Die ranghöchste Anführerin der Tamilen-Rebellen auf Sri Lanka, Oberstleutnant Akila, ist nach Angaben der Separatisten bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Einheiten der Tamilen- Guerilla LTTE ums Leben gekommen. Wie die LTTE gestern mitteilte, kam Akila bereits vor zwei Wochen während der Armee-Offensive gegen die Rebellenhochburg Jaffna ums Leben.

Vor den noch immer andauernden Kämpfen im Norden Sri Lankas sind nach Schätzungen des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) eine Viertelmillion Menschen auf der Flucht. Es werde befürchtet, sagten IKRK-Vertreter in Genf, daß die Entscheidungsschlacht um Jaffna kurz bevorstehe. Jaffna gleiche einer „Geisterstadt“, nachdem sie am vergangenen Wochenende von den meisten der dort zuletzt noch lebenden rund 15.000 Zivilisten verlassen worden sei, sagten die Rot-Kreuz- Vertreter.

Etwa die Hälfte der Flüchtlinge lebt den Angaben zufolge in Lagern ohne Schutz vor dem derzeit niedergehenden Monsunregen. Die Seuchengefahr sei groß, Nahrung, Medikamente und andere Hilfsgüter seien zudem nur auf dem Seeweg in das umkämpfte Gebiet zu schaffen. Die andere Hälfte der etwa 250.000 Flüchtlinge sei bei Bekannten oder Verwandten untergekommen. Insgesamt sei die Hälfte der gesamten Bevölkerung dieses Landstrichs aus ihren Heimen geflohen.

Für den mißglückten Selbstmordanschlag vom vergangenen Samstag in Colombo ist nach neuesten Erkenntnissen der Polizei eine Frau verantwortlich. Dies gab am Montag ein Polizeisprecher bekannt. Der Anschlag forderte 16 Menschenleben und über 50 Verletzte. Die Frau war nach Polizei- angaben vor zwei Monaten nach Colombo gekommen, um Präsidentin Chandrika Kumaratunga zu töten.

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