: Kohl in Qingdao
■ China: Kanzler besucht ein Kühlschrankwerk und ein Kloster
Qingdao (dpa/AFP) – Bundeskanzler Helmut Kohl ist gestern erneut mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Peng zusammengetroffen. In der Hafenstadt und ehemals deutschen Kolonie Qingdao besuchten beide ein deutsch-chinesisches Unternehmen zur Herstellung FCKW-freier Kühlschränke, die auch nach Deutschland exportiert werden und an der die deutsche Firma Liebherr beteiligt ist. Die gemeinsame Besichtigung der Fabrik in der Millionenstadt galt als besonders freundliche Geste der chinesischen Führung.
Regierungskreise beider Länder wiesen Gerüchte über eine Verstimmung während des Kanzlerbesuches in Peking zurück. Sie waren aufgetaucht, nachdem Li Peng am Dienstag abend entgegen einer ursprünglichen Zusage nicht an einem Empfang des Kanzlers für die in Chinas Hauptstadt lebenden Deutschen teilgenommen hatte.
Vor dem Werksbesuch hatte Kohl das taoistische Kloster Tai Qing Gong unweit von Qingdao besucht. Die Hafenstadt an Chinas Ostküste ist die letzte Station von Kohls vierter China-Reise. In Deutschland hielt unterdessen die Kritik an Kohls Besuch bei der chinesischen Armee an. Die Grünen, SPD und amnesty international warfen dem Kanzler erneut vor, sich mehr für das Ansehen der Militärs als für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen einzusetzen.
Heute werden der Kanzler und seine Wirtschaftsdelegation in Vietnam erwartet.
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